Das Wunder der
Italienischen Sonntage
Zu
Beginn des 20. Jahrhunderts kam in England ein merkwürdiges Gefährt
mit zwei Rädern auf den Markt: der Scooter.
Die
neuartige Erfindung richtete sich an vielbeschäftigte Geistliche und
fortschrittliche Frauen und sollte das Motorradfahren mit
ausladenden Kleidern ermöglichen, aber sie blieb ohne Erfolg.
Niemand
hätte damals auch nur einen Penny gewettet, dass dieses seltsame
Vehikel Geschichte machen würde… Doch die im Jahre 1946 in Italien
erschienene Neuinterpretation wurde zum genialen und kreativen Image
des Bel Paese in der ganzen Welt.
Vespisti
und
Lambrettisti,
die Verfechter des jeweiligen Modells, standen von Anfang an in
einer heiteren Rivalität – vergleichbar mit Don Camillo und Peppone,
oder mit Inter und Juventus, mit den Beatles und den Rolling Stones.
Die einen wie die anderen flitzten an den ausgelassenen
italienischen Sonntagen durch die Lande, und es entstand eine
kollektive Psychologie des Vergnügens.
Eher
unbewusst schufen sie eine neue “Volksleidenschaft”, der sie nun
endlich freien Lauf lassen konnten: den Tourismus.
Natürlich
leben wir nicht mehr in den damaligen Zeiten, aber die Faszination,
die von den beiden “Antagonisten” ausgeht, ist nur gewachsen. Sie
gefallen, verführen, vermitteln eine unvergleichliche Eleganz und
sogar Glamour. Und sind heute in der ganzen Welt ein Stück
Geschichte und italienischer Lifestyle.
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