Neapel
und seine Krippen
Weihnachtstraditionen des Südens – Kunsthandwerk und
Religionserlebnis |
Die
Krippe ist in der katholischen Tradition der Urkern der
Weihnachtsgeschichte. Lange bevor es in diesen Breiten auch
Tannenbäume gab, ging von den handgeschnitzten „presepe“ die
Weihnachtsstimmung aus. Die Individualität jeder solchen
Krippe, die durch den Ausdruck der Figuren und die jeweilige
Anordnung ein Eigenleben entwickelt, macht jedes Exemplar zu
einem Einzelstück. Die Familien wetteifern mit ihren über
Generationen weitergegebenen und stets bereicherten Krippen.
Einige
sehr bedeutende kunstvolle Stücke in Neapels Palästen und
Kirchen gehen ins 15. Jahrhundert zurück, doch bereits um
1000 wird ein „presepe“ als wesentliches Merkmal Neapels
dokumentiert. Neben den unendlich vielen figürlichen
Darstellungen gibt es theatralische Ausdrucksformen.
Das
wohl Faszinierendste dieser Reise ist der Bummel durch San
Gregorio Armeno, die charakteristische Marktstraße, in der
viele Krippenbauer und andere Kleinkünstler ihre Artikel
anbieten. Hier ist man mittendrin, kann kuriose Dinge
finden, sich von leckeren Düften einhüllen lassen und süße
Spezialitäten probieren.
Neapel
zeigt sich in diesen erwartungsvollen Tagen vor Weihnachten
in einer besonderen Atmosphäre. Die intensiven Streifzüge
umfassen den Hafen, die Festungen Castello dell’Ovo und
Castello Maschio Angioino, den berühmten Plebiscito-Platz
mit Palazzo Reale, die eleganten Flaniermeilen Via Roma und
Viale die Mille, die Viertel Posillipo und Mergellina, das
Kloster der Santa Chiara, und Capo di Monte, die Residenz
der Königin Margherita, nach der auch Neapels Pizza benannt
ist, und viele weitere bekannte und weniger bekannte
Sehenswürdigkeiten.